Das Stadtmuseum Siegburg präsentiert ab dem 13. Juli die Ausstellung "Sculpting Memory", in der die Werke zweier französischer Künstler, Laurent Petit und Benoît Pouplard, gezeigt werden. Beide Künstler brechen mit traditionellen Keramiktechniken und setzen sich in ihren Arbeiten intensiv mit der Natur und deren Veränderungen auseinander.
Laurent Petit schafft archaisch anmutende Skulpturen, die abstrakt antike Mythen und Legenden aufgreifen. Seine Werke erinnern an frisch ausgegrabene Relikte und lassen den Betrachter in vergangene Zeiten eintauchen. Besonders bemerkenswert sind seine speziell für die Ausstellung konzipierten Arbeiten, inspiriert von unsortierten Funden in einer Vitrine des Stadtmuseums. Diese Bildtafeln, bestehend aus farbigen Keramikbruchstücken, visualisieren "den Traum eines Archäologen". Ein weiteres Highlight ist ein preisgekröntes Werk, das im Rahmen des Westerwaldpreises ausgezeichnet wurde und im September im Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen zu sehen sein wird.
Benoît Pouplards Arbeiten thematisieren die Veränderung von Formen und Materialien im Brennofen, indem er Ton mit Elementen unterschiedlicher Schmelzpunkte mischt. Seine zerrissenen und aufgesprungenen Skulpturen, wie die "Creuset"-Serie, weisen individuelle Strukturen auf, die er als "Landschaften" bezeichnet. Besonders hervorzuheben ist sein Werk "Solastalgie", das auf die Vergänglichkeit von Orten und Gegenständen verweist, inspiriert vom schmelzenden Eis der Gletscher. Eine Serie beschäftigt sich mit dem "White Wanderer", einem gigantischen Eisberg, der sich 2017 im Südatlantik auflöste.
"Sculpting Memory" vereint die bislang nie öffentlich gezeigten Werke der beiden Künstler aus dem Tal der Loire. Sie lernten sich erst im Zuge der Ausstellungsvorbereitungen persönlich kennen und pflegen inzwischen eine freundschaftliche Beziehung.
Die Ausstellung wurde am Sonntag, 14. Juli, um 11.30 Uhr im Beisein der Künstler offiziell eröffnet. An zwei Samstagen, 27. Juli und 10. August, wird die Siegburger Keramikerin Ines Rother durch die Schau führen. Die Ausstellung ist bis zum 1. September zu besichtigen.
Passend zu der Vorstellung fand am vergangenen Wochenende auch der Keramikmarkt in Siegburg statt. Dieser lockte in Kombination mit der Ausstellung Besucher aus ganz NRW und darüber hinaus, zum Beispiel Belgien und Frankreich, an.