Josef Schumacher, langjähriger Leiter der Altenrather Volksschule, bat 1962 seine damals 15-jährige Tochter Beatrix, die Kindergruppe des Sportvereins zu übernehmen. Mit der Zusage spannte sich ein jahrzehntelanger Bogen über vielfältige Aktivitäten. Nach der Kindergruppe kamen die jungen Erwachsenen, später die Senioren. Natürlich musste auch damals schon die Übungsleiter-Lizenz beim Deutschen Sportbund absolviert und alle vier Jahre verlängert werden.
Dann kamen berufliche und familiäre Prioritäten und der Hausbau dazwischen und verursachten eine längere Pause. Josef Schumacher, auch Namensgeber der Altenrather Mehrzweckhalle, war 1993 verstorben. Seine Witwe Vera besuchte gerne und mehrfach in der Woche die AWO-Begegnungsstätte, die seinerzeit von Wilma Gärtner geleitet wurde. Und Vera Schumacher schwärmte gegenüber ihrer Tochter Beatrix von der guten Gemeinschaft in der AWO, zu der auch regelmäßiges Turnen, für Hochbetagte sogar sitzend, gehörte.
Nach dem Tod ihrer Mutter zog es auch Beatrix Henschel, mittlerweile selbst im Rentenalter, zur AWO und sie stellte fest, dass unter der neuen Leitung von Karin Bau und der sportlichen Förderung durch Carine Wester immer wieder neue Menschen dazu kamen und sich gerne engagieren wollten. Man beschloss, eine Senioren-Tanzgruppe zu formieren und beim Seniorenfest in der Josef-Schumacher-Halle aufzutreten. Natürlich mit begeisterndem Erfolg!
Plötzlich wurde die Übungsleiterinstelle in der Begegnungsstätte vakant und Beatrix Henschel erklärte sich mit mittlerweile 76 Jahren zur Übernahme bereit. Aber: Ihre alte Lizenz war lange abgelaufen und es ging kein Weg daran vorbei, alle 120 Lernstunden plus schriftlicher, mündlicher und praktischer Prüfung sowie Erste-Hilfe-Ausbildung von Grund auf neu anzupacken.
Beatrix Henschel: "Es war ganz schön anspruchsvoll, hat aber auch gut getan, sich körperlich und geistig noch mal ordentlich fit zu machen. Und unsere Dozentinnen haben uns dabei vorbildlich unterstützt. Klar, war ich die älteste aller Prüflinge. Aber wir stehen alle heute noch in Kontakt."
Beim großen Sommerfest der AWO Altenrath wurde Beatrix Henschel nun von mehr als 100 Gästen mit einer humorvollen Laudatio von Ortsvorsteher Achim Tüttenberg und kräftigem Applaus für ihren vorbildlichen Einsatz für die Gemeinschaft gedankt. Das motiviert. "Für 2028 habe ich die nächste Verlängerung der vierjährigen Lizenz schon fest eingeplant", verspricht Beatrix Henschel.